Stadtentwicklung und Mobilität

Die Entwicklung unserer Stadt muss den komplexen Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden. Wir wollen soziale Ziele wie Integration, Inklusion und nachbarschaftliche Gemeinschaft zusammen mit ökologischen Zielen wie der „Beendigung des Flächenfraßes“ und „Grün in die Stadt“ denken. Gleichzeitig wollen wir durch zukunftsfähige Konzepte Klimaschutz und Klimafolgenprävention im Blick haben. Unsere Stadtplanung vermeidet Segregation und Gentrifizierung; sie strebt die Entwicklung von lebenswerten Quartieren sozial ausgewogen in der gesamten Stadt an. 

IEHK Rheine 2035 – Integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept für Rheine: 2004 haben Rheines Bürger*innen in einer groß angelegten Bürger*innenbeteiligung an der Erstellung des „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes“ (IEHK) mitgewirkt. Wir GRÜNE in Rheine wollen das IEHK bis 2035 in einem partizipativen Prozess fortschreiben und seine Ziele und Projekte den heutigen globalen Vorgaben wie den Pariser Klimazielen 2050 und den UN-Nachhaltigkeitszielen 2030 anpassen. 

Integrierte Stadtentwicklung

Die Stadtentwicklung muss alle Aspekte des Lebens in der Stadt berücksichtigen. Neue integrative Quartierskonzepte sind mutig und mit Vorbildcharakter gemeinsam mit den Bürger*innen und orientiert an ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu planen.

Wir GRÜNE in Rheine wollen das mit hoher Landesförderung erstellte Konzept eines „Regionalen Kompetenzzentrums Energieautarker Stadtumbau“ realisieren und den Dorenkamp zu einem ökologischen und sozial vorbildlichen Quartier von hoher Lebensqualität entwickeln.

Wir GRÜNE wollen …

  • bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen, auch mit Handicap / für selbstbestimmtes Wohnen aller Generationen / in unterschiedlichen Wohnformen und Wohnprojekten schaffen,
  • eine energetisch nachhaltige und ökologische Bestandsentwicklung / die Erneuerung von Gebäuden und Fassaden und des Wohnumfelds,
  • eine nachhaltige Entwicklung der Gewerbegebiete durch Nachverdichtung und Aufstockung.

Nachhaltige Mobilität

Mobilität neu denken! Der Ausbau eines alternativen Mobilitätskonzepts ist bei allen Maßnahmen zur Verkehrsinfrastruktur das Leitziel. Wir GRÜNE in Rheine wollen unsere Stadt von einer autogerechten zu einer menschengerechten Stadt entwickeln, dadurch dass die Verkehrsfläche zu gleichen Teilen auf alle Verkehrsteilnehmer*innen verteilt wird. Alle, auch Kinder und Jugendliche, erreichen ihre Ziele im Stadtgebiet frei, sicher und unabhängig vom Auto.

Im Sinne einer nachhaltigen Mobilität fordern wir eine autofreie Innenstadt und eine 20 km/h-Umweltspur auf dem Ring ausschließlich für Radfahrer*innen, den ÖPNV und Taxis; des Weiteren

  • ein ÖPNV-Jahresticket für 365 €, das für den Stadtbus, aber auch z. B. für ein Leihrad, für einen E-Tretroller und fürs Car-Sharing nutzbar ist,
  • freie Fahrt (eine kostenlose Nutzung des ÖPNV) für Jugendliche und Kinder sowie ehrenamtlich engagierte Senior*innen,
  • den zügigen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs mit Direktverbindungen zwischen den Stadtteilen bei schneller Taktung, unter anderem die bessere Anbindung von Rodde
  • eine Ausweitung der Nutzungsdauer des ÖPNV – gerade in den Abendstunden,
  • eine Informations-Offensive zu den Angeboten und zur Nutzung des ÖPNV,
  • eine deutliche Attraktivitätssteigerung des Radnetzes, das den Radfahrer*innen ein möglichst hohes Sicherheitsgefühl vermittelt, ein zügiges Vorankommen ermöglicht und durch Fahrkomfort zum Radfahren einlädt,
  • die Umwidmung von mehr Straßen – wie z. B. der Brechtestraße – zu Fahrradstraßen,
  • eine Bereitstellung von ausreichend vielen Abstellmöglichkeiten für Räder, Scooter usw. und
  • Tempo 30 innerorts mit Ausnahme der Hauptstraßen.

Forcierte Umsetzung des Masterplans Grün

Der „Masterplan Grün“ wird auf die Außenbereiche ausgeweitet und auch zu einer kommunalen Biodiversitätsstrategie entwickelt. Bei seiner Umsetzung haben neben dem Wassermanagement auch der Erhalt, die Pflege und die Ausweitung des städtischen Baumbestandes hohe Priorität. Fördermittel als Anreiz, Wettbewerbe und die Teilhabe an den Entwicklungsprozessen schaffen bei den Bürger*innen Akzeptanz und stimulieren die Bereitschaft zum Mitmachen.

Integrales Wassermanagement

Lange Zeit wurden Flüsse kanalisiert, damit ihr Wasser schneller abfloss, wurden Feuchtgebiete drainiert, um Ackerland zu gewinnen, wurden tiefe Vorfluter gezogen, um Anbauflächen maschinengerecht zu vergrößern; auch Regenrückhaltebecken dienten vornehmlich dem Katastrophenschutz bei Starkregen, das zurückgehaltene Wasser wurde ungenutzt wieder abgeleitet. Heiße Sommer mit wenig Niederschlägen haben mittlerweile auch bei uns zu Trockenheit, Dürre und Baumsterben geführt. Wir haben begriffen, wie lebenswichtig es sein wird, möglichst viel Wasser hier zu „halten“, um es klug nutzen zu können.

Deshalb wollen wir GRÜNE in Rheine ein ganzheitliches städtisches Wassermanagement entwickeln, das die Stadt nach dem Leitbild der Schwammstadt (Stadt speichert auch Wasser von Starkregen und gibt es langsam an die Pflanzen ab) entwickelt. Die Ems sowie die Bäche werden renaturiert, um den Wasserläufen selbst und der begleitenden Vegetation mehr Raum zu geben, in dem auch wieder mehr Wasser ins Grundwasser versickern kann.

  • Dazu gehören auch Dach- und Fassadenbegrünung sowie Entsiegelung und die Pflege des vorhandenen Baumbestandes sowie die Anpflanzung von jährlich 365 neuen Bäumen.
  • Wildblumenwiesen und großzügig bepflanzte Vorgärten dienen der Artenvielfalt und der Biodiversität.

Die Organisationsform all dieser Maßnahmen ist Gradmesser für das Verständnis ihrer Notwendigkeit und der Komplexität der mit ihnen verbundenen Herausforderungen. Deshalb fordern wir GRÜNEN einem eigenständigen zentral angesiedelten Fachbereich für Grün, der diese Aufgaben plant, koordiniert und ihre Ausführung überwacht.

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