Birgit Neyer, unsere Landratskandidatin besuchte die Emstor-Werkstätten des Caritasverband Rheine e. V.. Vorstandsmitglied Dieter Fühner, Werkstattleiterin Rita Stecker-Schürmann und Produktionsleiter Stefan Greve stellten ihr und den GRÜNEN Kandidaten für den Stadtrat, Ulrich Moritzer, Udo Hewing und Reinhard Hundrup die Arbeit der Werkstätten vor: Das Sozialunternehmen bietet aktuell 520 Beschäftigten mit unterschiedlichen Handicaps Arbeit, Qualifizierung und Betreuung. Nach der Gründung1986 haben sich inzwischen unterschiedliche Einrichtungen, dezentral ausdifferenziert. Wohl alle Rheinenser*innen kennen die Vorzeigeprojekte Radstation und das Integrationsunternehmen Kaffeehaus an der Bönekerskapelle.
Die berufliche und soziale Eingliederung behinderter Menschen in das Arbeitsleben und in die Gesellschaft wird begleitet von fachlich und gleichzeitig sonderpädagogisch ausgebildeten Kräften. Frau Stecker-Schürmann betonte, dass es hinsichtlich der Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt eine gute Zusammenarbeit mit dem Integrationsfachdienst beim Lernen fördern e.V. gibt. Nur sehr wenige Beschäftigte seien aber in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, da dort der Leistungsdruck sehr hoch sei. Von daher würden die Arbeitsplätze in den Werkstätten gebraucht.
Die Menschen mit Handicap, ihre Familien und die sie betreuenden Menschen stehen mit neuen gesellschaftlichen Entwicklungen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Aktuell ist es vor allem die Corona-Krise, in der wegen der Abstandsregeln, noch nicht alle täglich in die Werkstatt kommen können. Weiter gestaltet es sich sehr schwierig, ausreichend geeignete Wohnangebote bzw. Wohnformen für Menschen mit Behinderungen anzubieten.
Eine ständige Herausforderung für die Leitung ist die Auftragslage der Einrichtung, die u.a. in den Bereichen Konfektionierung, Montage, Textil, Holz und Metall sowie in der Grünanlagenpflege ihre Dienstleistungen anbietet. Dabei gilt es immer, dass die Aufträge zum Leistungsprofil passen müssen und Aufgaben generiert werden, die die Beschäftigten auch bewältigen können. Ca. 20% der Kosten muss die Werkstatt durch eigene Leistungen erwirtschaften. Die Auftragsakquise ist eine zentrale Aufgabe. Unternehmen kommen zunehmend häufiger auf die Caritas-Emstor-Werkstätten zu, aber die Werkstatt geht auch zielgerichtet auf Unternehmen zu.
Birgit Neyer berichtete von ihren Erfahrungen aus Betrieben, die inklusiv aufgestellt sind. Die positiven Auswirkungen der Vielfalt verschiedener Menschen, auch solcher mit Behinderungen in den Betrieben, würden häufig unterschätzt. Das Miteinander im Betrieb bekäme eine ganz andere Qualität. Sie versprach Brücken zu bauen zur Wirtschaft und alle Einrichtungen des Kreises an einen Tisch zu holen. „Damit man aus der Blase herauskommt!“ In einer inklusiven Gesellschaft, die sich Anforderungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung orientiert, sollten alle ihre Potentiale entfalten können.
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