Alexandra Schoo, Bundestagskandidatin der Grünen, folgt der Einladung von Daniel R. zum Besuch der Emstor-Werkstatt.

Bei der Podiumsdiskussion des VDKs mit den Bundestagskandidatinnen und -kandidaten meldete sich in der Diskussion Daniel Raatgering, als Beschäftigter der Caritas-Emstor-Werkstätten in Rheine. Dort bekundete er seine Sorgen, dass er seine Beschäftigung in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) verliere, da im EU-Parlament die Schaffung eines inklusiven Arbeitsmarktes und die Überprüfung von Werkstätten für behinderte Menschen gefordert werde. Hier hätten sich insbesondere die Grünen hervorgetan und er fürchte um seinen Arbeitsplatz in der Werkstatt, an dem er sich sehr wohl fühle. Von daher möchte er Alexandra Schoo zu einem Besuch der Caritas-Emstor-Werkstätten in Rheine einladen, damit sie sich von diesem guten Angebot überzeugen könne. Alexandra Schoo sagte sofort zu und betonte, dass es keine Bestrebungen gäbe, Werkstätten für behinderte Menschen abzuschaffen.
Nun kam es zu diesem Besuch: Alexandra Schoo besuchte die Caritas-Emstor-Werkstätten mit einer Delegation der Grünen in Rheine. Daniel Raatgering, sowie weitere Beschäftigte, Mitglieder des Werkstattrates und leitende Angestellte begrüßten Alexandra Schoo und die Delegation der Grünen herzlich.
Folgend machte man gemeinsam eine Führung durch die verschiedenen Abteilungen der Werkstätten und in dem Arbeitsbereich Reinigung stellten Beschäftigte und Mitarbeiter ihrer Arbeit detailliert vor. Alexandra Schoo sowie die Delegation der Grünen waren sehr angetan von der geleisteten Arbeit und lobten das differenzierte Konzept der Werkstatt, in der die Beschäftigen stark eingebunden sind und mitgestalten.
Nach der Führung kam es beim Kaffee zu einem Austausch der Beteiligten. Dieter Fühner, Vorstand des Caritasverbandes in Rheine und selbst ehemals Leiter der Einrichtung begrüßte es sehr, dass sich Parteien für die Arbeit der Caritas-Emstor-Werkstätten interessieren. Dies sei leider kein Alltag. Daniel Raatgering, unterstützt durch die Mitglieder des Werkstattrates Roswitha Holthaus und Alexander Cheema, erklärte nochmals seine Sorgen, dass sein Arbeitsplatz ihm weggenommen werden könnte. Die persönlichen Kontakte sowie die Anerkennung über den Job in der Werkstatt seien für sein Wohlergehen sehr wichtig. Ergänzend bestätigten Mitglieder des Werkstattrates die Bedeutung der Einrichtung für die Lebensqualität aller Beteiligten. Sie könnten den wirtschaftlichen Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes nicht standhalten, erfahren aber durch ihre Leistung, die auch in der Werkstatt durchaus gefordert werden, eine deutliche Anerkennung.
Als Vertreter des Elternrates erläuterte Hermann Raatgering, wie schwer es ihm gefallen sei, akzeptieren zu müssen, dass sein Sohn, mit einer Behinderung keine Chance im ersten Arbeitsmarkt habe, er nun aber in der Werkstatt mit seinen Leistungen Anerkennung finde.
Alexandra Schoo bekundete ausdrücklich, dass sie die Arbeit der Werkstatt sehr schätze. Keinesfalls sei es ihre Absicht und die Absicht der Grünen, Werkstätten für behinderte Menschen abzuschaffen. Da sie seit Jahren in intensivpädagogischen Maßnahmen der Jugendhilfe tätig ist, wisse sie genau, dass es spezialisierte Angebote für Menschen mit Einschränkungen bedürfe. Für viele Menschen mit Behinderung sei das Angebot der Caritas-Emstor-Werkstätten genau das Richtige. Für viele andere Menschen mit Behinderungen müssten aber auch Strukturen geschaffen werden, dass diese im Sinne der Inklusion bessere Bedingungen auf dem ersten Arbeitsmarkt finden könnten. Dem stimmten alle Mitarbeitenden und Beschäftigten der Caritas-Emstor-Werkstätten zu. Dieter Fühner gab zu bedenken, dass die Förderung der Inklusion letztendlich aber nicht zum Inhalt haben dürfe, vornehmlich Kosten zu sparen. Dies beziehe sich nicht nur auf die Politik für Menschen mit Behinderungen, sondern auch auf alle sozialen Bereiche.

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