Umweltsünde – Kunstrasenplätze

Sowohl Umweltschutz als auch Sportförderung sind politische Ziele von hohem Stellwert. Während die Förderung von Kunstrasenplätzen aus sportpolitischen Gründen sicher vernünftig sein kann, weil sie besonders im Winter eine höhere Auslastung vertragen, sind sie weder aus ökologischer noch ökonomischer Sicht besonders nachhaltig. Denn mit Kunstrasenplätzen, die derzeit im Land wie Pilze aus dem Boden schießen, gehen auch eine Reihe von gravierenden Problemen einher: Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch den Kunststoff, Fragen der Wirtschaftlichkeit aufgrund der Lebensdauer, Folgekosten und notwendigem Recycling.

Am Ende bleibt nach der Nutzungsdauer des Kunstrasens das Problem der Entsorgung. Wohin mit den 250t schweren Kunststoffbahnen? Bisher müssen Kunstrasenhersteller nicht darauf achten, dass ihr Produkt recycelbar ist, deshalb ist es für viele Firmen günstiger die Entsorgungskosten zu kassieren und den Kunstrasen zu lagern als aufwendig zu trennen und umweltschonend zu Recyclen. Und für die Vereine ist aus Kostengründen die günstigste Variante sowieso oftmals die erste Wahl. Deshalb fordern wir Grüne, dass bei kommenden Ausschreibungen auch immer die umweltgerechte Entsorgung mit in die Finanzierung eingeplant wird.

Außerdem kostet die Vereine ein Kunstrasenplatz in der Anschaffung das Dreifache eines Naturrasenplatzes. Der Pflegeunterhalt ist im Vergleich dazu nur unwesentlich teurer, denn auch die Kunstrasenplätze müssen monatlich gebürstet und aufgefüllt werden. Nach 10-12 Jahren haben die Kunstrasenfelder ausgedient und müssen erneuert werden. Entsorgungskosten für den Alt-Rasen und Anschaffungskosten für die neuen Bahnen inklusive. Zu der Zeit liegen die Kosten eines Naturrasenplatzes somit immer noch weit unter der Hälfte der Kosten eines Kunstrasenplatzes.

Aus Umwelt- und Klimaschutzgründen, aber auch aus vereinswirtschaftlicher Sicht kann ein Kunstrasen nur die letzte aller möglichen Entscheidungen sein und muss gut abgewogen werden. Auch ein Naturrasen ist kein besonders artenreiches Biotop, trägt aber trotzdem zum lokalen Klima als CO2 Speicher bei. Deshalb sollte ein Kunstrasen für die Vereine in Rheine kein Prestigeobjekt werden. Die vorhandenen Kunstrasenplätze sollten effizient eingesetzt und geteilt werden. Aus Sicht der GRÜNEN Fraktion wiegen die negativen Umweltwirkungen der Plätze schwerer und es sollten keine weiteren gebaut werden.

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