Bildung und Kultur

Bildung & Kultur bilden einen untrennbaren Bereich.

Bildung & Kultur sind – vom Kindergarten über die Schulen bis zum Bereich Konzerte·Museen·Theater und zur freien Szene – zusammenhängend zu betrachten, zu planen und zu organisieren.

Bildung & Kultur bilden – neben den Bereichen Soziales und Sport – den „Kitt der Gesellschaft“. Deswegen sind sie stets im Zusammenhang mit den Bereichen Soziales und Stadtentwicklung zu sehen.

Bildung & Kultur stärken nach innen die Identifikation der hier lebenden Menschen mit ihrer Stadt und profilieren die Stadt nach außen. Das begründet ihre Bedeutung auch für die Wirtschaft und für das Stadtmarketing.

Neustrukturierung der „Schullandschaft“

Auch der Bereich „Schulen“ ist – von den Grundschulen über die weiterführenden Schulen bis zur Volkshochschule und Musikschule sowie darüber hinaus sogar bis zu den Hochschulen – zusammenhängend zu betrachten, zu planen und zu organisieren.

Bildung aller Kinder in Rheine ist uns wichtig.

Der Bildungserfolg in Deutschland hängt zu stark vom Elternhaus ab. Kinder, deren Eltern nicht Akademiker sind, machen deutlich seltener das Abitur als Kinder von Akademikern. Im deutschen Bildungssystem haben Kinder nicht dieselben Chancen. Für uns gilt aber: Bildungschancen müssen unabhängig vom Geldbeutel und Bildungsstand der Eltern sein.

Das Versprechen „Aufstieg durch Bildung“ einzulösen, verlangt von unserer Stadtgesellschaft, Kinder aus bildungsfernen Familien und Schulen mit erhöhtem Förderbedarf stärker zu unterstützen und auskömmlich zu finanzieren. Vor allem die Offenen Ganztagsschulen (OGS) bedürfen solch stärkerer Unterstützung für ein angemessenes Bildungs- und Betreuungsangebot über den Schulunterricht hinaus – zum Beispiel im Bereich der Hausaufgabenbetreuung. Räumlich und personell sind die Voraussetzungen dafür zu schaffen, jedem Kind die Möglichkeit des OGS-Besuchs zu eröffnen. Zum andern sind dem pädagogischen Personal Angebote zur Aus- und Fortbildung zu ermöglichen. Von einem größeren Angebot an OGS-Plätzen profitieren neben den Schüler*innen auch die Eltern, da sie ihre Kinder dank flexibler Förderzeiten in der OGS gut untergebracht wissen.

Die Schulbezirksgrenzen werden wieder eingeführt.

In einer Stadt der kurzen Wege gehen die Kinder da zur Schule, wo sie wohnen; dadurch ist die Möglichkeit, sich mit seinen Mitschüler*innen außerhalb der Schulzeit zu treffen, einfacher und selbständiger zu organisieren. Auch das Miteinander von Schule, Kindern und Elternhaus ist so leichter und besser zu organisieren. Solches Miteinander-Lernen „im Quartier“ dient nicht nur der besseren Integration – auch im Sinne selbstverständlich gelebter Willkommenskultur ­–, sondern beugt auch sozialer Segregation vor und dient der Sicherung gleicher Bildungschancen.

Eine zweite Gesamtschule für Rheine

Jedes Jahr wieder kann die Gesamtschule nicht alle angemeldeten Kinder aufnehmen; dem Elternwillen wird also regelmäßig nur eingeschränkt entsprochen. Auch würde eine zweite Gesamtschule für viele Schüler*innen den Schulweg beträchtlich verkürzen.

Bildungseinrichtungen stärken

Wir Grüne in Rheine wollen die vorhandenen, zum Teil gesetzlich vorgeschriebenen kommunalen Bildungseinrichtungen strukturell stärken und finanziell hinreichend absichern:

  • Zivilgesellschaftlichen Aufgaben der VHS verdienen eine höhere Wertschätzung.
  • Die Musikschule als Ort kontinuierlicher musischer Bildung ist strukturell und finanziell zu stärken, um allen Kindern den Zugang zu ermöglichen.[1]

Europäische Summer-Schools mit Schüler*innen – nicht nur – aus unseren Partnerstädten fördern die Integration eines liberalen und weltoffenen Europas und dienen der Stärkung zivilgesellschaftlicher Kräfte in Europas „illiberalen Demokratien“. Zur Pflege des Netzwerks unserer Partnerstädte ist die vorbildliche Arbeit des Partnerschaftsvereins zu stärken.

Rheine als Hochschulstandort

  • Campus auf dem Gelände der Damloup-Kaserne
  • Kooperationen mit den Kunstakademien von Münster, Osnabrück und Enschede am Kloster Bentlage
  • Sommerakademien

Jugendkultur und Freizeitangebote

Kinder und Jugendliche sollen sich frei und kreativ entfalten können, ohne dass das pädagogische Konzept immer im Vordergrund stehen muss. Wenn Unterstützung gewünscht oder nötig ist, soll diese gegeben werden.  Unser Ziel ist die Förderung von verschiedenen, an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ausgerichteten Freizeitangeboten. Wichtig ist uns auch hierbei die Steigerung der Vielfalt der Trägerschaft von Jugendangeboten zu steigern.

Wir GRÜNE in Rheine setzen uns ein …

  • für ein Jugendkulturzentrum in freier kommunaler Trägerschaft mit Angeboten wie Band-Proberäumen, einem Kultur-Café, Theater- und Kunstangeboten, Freizeitspielen wie Kicker / Dart / Billard sowie Internet- und Medienangeboten,
  • für Freiräume für Kinder und Jugendliche in der Öffentlichkeit als Angebote zum Treffen und Chillen, für sportliche Aktivitäten wie Skaten und Kicken mit öffentlichem, kostenlosen Web-Zugang,  
  • für freien Jugendsport und Sportstätten zur freien Nutzung, z.B. das Angebot einer Halle für Roller-Sport (Skatboard, Roller-Blades …), Tennisfelder, Beach-Volleyball-Felder etc. zur freien Nutzung – in Kombination mit Urban-Gardening-Projekten wie einer Schnippeldisco …

Rheine als regionale Kulturstadt

Wir GRÜNE in Rheine wollen …

  • Rheines Rolle als Mittelzentrum im Städtedreieck Münster-Osnabrück-Enschede nutzen und ausbauen, um kreative Kräfte der Region einzuladen zum „Gastspiel im Grünen“, wobei „im Grünen“ von Elte über die Ems und den Waldhügel bis nach Bentlage weit gefasst werden kann,
  • ein Diskussionsforum zur Gestaltung der Kulturorganisation schaffen,
  • attraktive Veranstaltungen in der Stadt an bewährten Spielorten wie der Kulturellen Begegnungsstätte Kloster Bentlage, dem hypothalamus oder der Stadthalle sowie an neu profilierten Spielorten wie dem historischen Marktplatz durchführen.

Bentlage als regionalen Natur-, Kultur- und Erholungsraum stärken

Wir Grüne in Rheine wollen

  • Den Pflege- und Entwicklungsplan für Bentlage von 2005 muss konsequenter umgesetzt und zeitgemäß fortgeschrieben werden. Die Konflikte zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Denkmalschutz im Bereich zwischen Salinenkanal und Ems müssen einvernehmlich geklärt werden.
  • Die Historische Kulturlandschaft ist angemessen zu pflegen: Der Pflegezustand der Historischen Kulturlandschaft um Kloster Bentlage und Saline Gottesgabe gibt Anlass zu großer Sorge; dringend ist hier Abhilfe nötig.
  • Bentlages Potentiale sind behutsam weiterzuentwickeln: Der Gesundheitsstandort Solbad Gottesgabe ist im Sinne des Leitprojektes 18 des Integrierten Entwicklungs und Handlungskonzept Rheine 2020 und des Regionalplanes Münsterland zu entwickeln. 
  • Die städtischen Flächen in Bentlage sind ausschließlich ökologisch zu bewirtschaften: Dazu ist kurzfristig das Konzept einer „Oeconomie Bentlage“ zu entwickeln und mittelfristig umzusetzen, von der aus die Bentlager Flächen ökologisch bewirtschaftet und die Maßnahmen der Kulturlandschaftspflege kompetent durchgeführt werden.
  • Klimaschutz und Schutz der Artenvielfalt sollten in das Konzept des NaturZoos integriert werden.
  • Sanfter Tourismus“ ist durch Einbindung in ein Netzwerk der Standorte Bentlage – Bagno – Haus Marck zu entwickeln (im Sinne der Paradiese auf Erden, REGIONALE 2004).
  • Ein Konzept zur langfristigen Sicherung des Gesamtraumes Bentlage in regionaler Trägerschaft ist zeitnah anzugehen und mittelfristig umzusetzen.

Ein Heimatmuseum als Ort lebendiger Begegnung mit Rheines Geschichte

… mit der Geschichte der Stadt als Textil-, als Garnisons-, als Einkaufsstadt

… von Alt- und Neu-Bürger*innen

… in der praktischen Arbeit an einer historisch fundierten Willkommenskultur

Die Entwicklung eines Konzeptes, die Erarbeitung eines Trägermodells sowie die Diskussion um einen Standort und mögliche Finanzierungsmöglichkeiten ist als Musterbeispiel zeitgemäßer Beteiligungskultur zu organisieren.


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