Wo soll welcher Wohnraum entstehen?

Pressemitteilung („Wir in“ und „MV“ berichteten)

In der Stadt Rheine besteht großer Bedarf an zusätzlichem Wohnraum. Bereits jetzt fehlen lt. Stadtverwaltung 2.000 barrierefreie Wohnungen, und bis 2030 sollen zusätzlich 1.350 Wohnungen öffentlich gefördert werden. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Rheine beantragt ein Gutachten, wo in der Stadt dieser Wohnraum entstehen soll. Welche sozialen Auswirkungen sind durch die Wohnraumentwicklung für die Stadtteile zu erwarten? Eine sich auseinander entwickelnde Stadtbevölkerung durch sozialhomogene Wohngebiete birgt die Gefahr, dass sich Bürgerinnen und Bürger sozialer Schicht, Herkunft und Lebenslage nicht mehr begegnen und sich voneinander entsolidarisieren.
„Mit dem Gutachten zu den sozialen Effekten der Wohnraumstruktur können planerische Entscheidungen fundiert getroffen werden“, so Gertrud Hovestadt, Mitglied im Sozialausschuss, „die Stadtteilprofile, die die Stadtverwaltung in dieser Woche zur Sozialberichterstattung dem Sozialausschuss vorstellt, bieten dafür genau die richtige Grundlage.“ Die Wohnraumentwicklungsplanung unter Berücksichtigung sozialer Aspekte werde dadurch fundiert.

Mit dem Gutachten würde die aktuelle Situation der Siedlungsdichte, Wohnraum- und Sozialstruktur in den einzelnen Stadtteilen untersucht und die aktuellen Planungen der Stadt auf die sozialen Folgen in den Stadtteilen geprüft werden. Zudem sollen durch das Gutachten geeignete Maßnahmen zur Vermeidung einer gesellschaftlichen Trennung angeführt und die Folgen eines Nichthandelns benannt werden.
Mit diesem Konzept soll der Ausgrenzungen einzelner Gruppen und Menschen entgegengewirkt und das Miteinander unabhängig von äußeren Faktoren gefördert werden. Eine sozialräumliche Abgrenzung würde auf diese Weise vermieden und im Wohnraumversorgungskonzept (WRVK) durch quantitative Planungen, wie viel Wohnraum benötigt wird, und qualitative Strukturierungen, wo genau welcher Wohnraum geschaffen werden müsste, verankert werden.
Ziel der Grünen ist, soziale Segregations- und Entmischungseffekte zukünftig gezielt zu vermeiden und an den Stellen, an denen sie bereits vorhanden sind, diesen entgegen zu wirken

2 Kommentare

  1. Henning Wellmann

    Ich habe vernommen das die Grünen gegen den Bebauungsplan der Damloupkaserne gestimmt haben. Ist das richtig? Wenn ja warum? Wird da Mehrgeschossigkeit verhindert? Ich sehe ein das Einfamilienhäuser nicht gut sind aber wieso wird hier nicht ordentlich in die Höhe gebaut. Bezahlbaren Wohnraum bekommen wir nur durch ein erweitertes Angebot.
    Danke im Vorraus

    • Marius Himmler

      Hallo Herr Wellmann,
      unsere Ablehnung bezog sich nicht auf die Geschossigkeit der geplanten Baukörper, sondern auf das Mobilitätskonzept des Bebauungsplans, deshalb haben wir dagegen gestimmt. Im Moment sind drei sogenannte Mobile Hubs geplant. Wir haben vorgeschlagen das alternative Mobilitätskonzept zu stärken und mit 2 Parkhäusern anzufangen. Dann kann das dritte Grundstück freigehalten und beobachtet werden, ob sich im Rahmen der Bebauung abzeichnet, dass das alternative Mobilitätskonzept nicht ausreichend greift. Die Mehrgeschossigkeit der Gebäude begrüßen wir natürlich.
      Ich hoffe das beantwortet Ihre Frage.
      Herzliche Grüße
      Die Grüne Fraktion im Rat der Stadt Rheine

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