Alte Menschen im Quartier

Besuch bei der Sozialstation Woltering

Nicht erst seit dem Ausbruch der Corona-Krise diskutieren die GRÜNEN die Bedarfe alter Menschen und ihrer Angehörigen vor Ort. Gemeinsam mit der Landratskandidatin Birgit Neyer haben daher Silke Friedrich und Ulrich Moritzer die Gelegenheit genutzt, sich bei der Sozialstation Woltering mit Petra Fockers, der Leiterin der Lang- und Kurzzeitpflege, fachlich auszutauschen.

Im Verlauf des Projektes „Soziale Stadt Dorenkamp“ hat die Sozialstation Woltering eine Pflegestation im Stadtteil eröffnet und trägt so dazu bei, dass die Menschen in ihrem Quartier zu versorgen.

Die aktuelle Krise hat noch einmal in den Fokus gerückt, dass die Pflege eine der großen Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft ist. Einig waren sich die Gesprächspartner*innen, dass die Anerkennung für Pflegeberufe in der Krise zwar gewachsen ist, sich langfristig jedoch Bezahlung und Rahmenbedingungen, insbesondere für die Altenpflege grundlegend verbessern müssen. Denn schon heute ist klar, dass im Kreis Steinfurt bis 2030 über 50 % der benötigten Pflegekräfte fehlen werden. Auch die Menschen, die die häusliche Pflege übernehmen, kommen schon jetzt an ihre Grenzen. Das muss uns alle alarmieren. Das Thema gehört auf die Tagesordnung, unabhängig von der Frage der Zuständigkeit.  Pflege gehört zur Daseinsvorsorge. Alle politischen Ebenen sind in der Verantwortung.

Die Pflegeplanung im Kreis kann die Bedarfe zwar aufzeigen, aber den Mangel nicht beseitigen, denn es fehlt an Verbindlichkeit. Was also kann Kommunalpolitik tun?

Birgit Neyer betonte, dass es eine Kultur der Ermöglichung geben müsse. Familien, die in einer Notsituation sind, zu helfen, müsse ggf. auch vom Kreis unterstützt werden.

Ein wichtiger Aspekt ist die Vernetzung aller im Gesundheitswesen tätigen Akteure, um Schnittstellen – z.B. zwischen Krankenhaus und Kurzzeitpflege – zu organisieren. Rheines Mitgliedschaft im Gesunde Städte Netzwerk hätte hier schon segensreich wirken können. Frau Fockers berichtete, dass Lösungen immer dann gefunden worden seien, wenn sich die Beteiligten, wie z.B. Krankenhaus, Hausärzte und Pflegedienste an einen Tisch gesetzt hätten.

Silke Friedrich betonte, Ziel grüner Politik sei es, ein bedarfsgerechtes Angebot für ein selbständiges und sicheres Wohnen für alte Menschen insbesondere mit Pflege- und Unterstützungsbedarf in allen Stadtteilen zu schaffen. Hierzu gehört eine angemessene Versorgungssicherheit im gewohnten Umfeld.

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