Digitaler Neujahrsempfang der Grünen mit Steffi Lemke

Der diesjährige Neujahrsempfang des Rheiner Ortsverbandes von Bündnis 90/ Die GRÜNEN wurde erstmalig digital abgehalten. Trotz der neuerlichen Ausführung und der technischen Hürden freute sich der Ortsverband über 26 Teilnehmer*innen an diesem Abend. Nach einer Begrüßung durch das aus Silke Friedrich und Reinhard Hundrup bestehende Sprecherteam der Grünen hielt Steffi Lemke, Mitglied des Bundestages, einen Impulsvortrag zum Thema Artensterben stoppen – Natur schützen.

Lemke stellt dabei heraus, dass sich Artenschutz keinesfalls bloß auf einzelne exotische Tierarten im Regenwald beschränke, sondern direkt vor unserer Haustür starte. Der enorme Rückgang einheimischer Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise die sich stetig verringernde Zahl an Vogel- und Insektenarten, zeigen wie verheerend der Zustand schon jetzt in unserer Region ist. Auch der Ursprung dieser Problematik sei nicht nur Artenschützern sondern auch Bundespolitik bekannt. Monokulturen, versiegelte Flächen und die Auswirkungen des Klimawandelns seien nur einige der Gründe, aufgrund welcher sich die heimische Artenvielfalt immer stärker zurückbilde. Lemke stellte aber auch viele Ideen dar, wie auf kommunalpolitischer Ebene gehandelt werden könne, um diese Effekte abzustoppen. Viele dieser Ideen werden schon jetzt schon von den Grünen für die Stadt gefordert. So stehen Mehrausgaben für die Pflege und den Erhalt der städtischen Grünflächen und Mini-Regenrückhaltebecken für Bäume im städtischen Bereich in den Anträgen zum diesjährigen Haushalt. Zudem wird die Volksinitiative Artenschutz mitunterstützt. Auch weitere Projekte wie der Erhalt und die Neupflanzungen von Bäumen sind für die Grünen im Ortsverband Herzensangelegenheiten, die das Tagesgeschäft begleiten. Doch über diese Maßnahmen hinaus präsentierte die Bundestagsabgeordnete noch weiteren Ideen zum Artenschutz. So lassen sich unter anderem Hecken hervorragend als Verbundstücke zwischen Grünflächen installieren, um ein reges Austauschverhältnis zwischen den Arten einzuleiten und Inzest zu vermeiden.

Solche Verbundstücke sind auch eine Forderung, die sich im zweiten Teil des abendlichen Neujahrsempfang wiederfinden ließen. Ortsverbandssprecher Reinhard Hundrup, seines Zeichens auch erster Vorsitzender des Waldhügelvereins, stellte die Arbeit im Naturschutzgebiet Waldhügel vor. Der Waldhügel ist nach einer landesweiten Zählung der zweitartenreichste Ort NRWs. Die einzigartige Lage und die Mischung aus offenem Kalkseegebiet und Waldstücken ermöglichen diesen artenreichen Ort. Damit möglichst viele dieser Arten erhalten bleiben, benötigt es jedoch eine Menge ehrenamtlicher Arbeit. Die Folgen von Wasserknappheit und fehlender Anbindung an andere artenreiche Grünflächen sind jedoch mittlerweile nicht mehr zu übersehen. An einigen Stellen ist eine große Anzahl an Bäume aufgrund der letzten Dürresommer vertrocknet. Hundrup und der Waldhügelverein setzen sich zum Erhalt der Artenvielfalt auch für einen Ausbau der Grünstreifen entlang der landwirtschaftlichen Anbaugebiete ein, damit das Naturschutzgebiet Waldhügel an weitere Wald- und Wiesenstücke angebunden wird.

Die nächste Sitzung der Grünen in Rheine findet ebenfalls digital statt. Am kommenden Montag um 19 Uhr tagt die Fraktion im Stadtrat ebenfalls digital. Interessierte können unter fraktion@gruene-rheine.de die Zugangsdaten zum Online-Meeting erhalten.

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