Antrag Projekt Mini-Regenrückhaltebecken an neu gepflanzten Bäumen

Der Klimawandel hat auch Rheine längst erreicht. So nehmen unter anderem die Starkregenereignisse zu, wodurch sich wiederum das Überschwemmungsrisiko im Bereich stark versiegelter Flächen deutlich erhöht.

Vor diesem Hintergrund möge der Rat der Stadt Rheine beschließen:

  1. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, in Rücksprache mit Fachleuten, die bereits Erfahrungen mit unterirdischen Mini-Regenrückhaltebecken an Bäumen gesammelt haben, im Rahmen eines Projektes solche Becken an Bäumen, die in stark versiegelten Flächen neu gepflanzt werden, auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen.
  2. Das Projekt soll im Frühjahr 2021 starten.
  3. An mindestens 10 Bäumen wird jeweils ein Mini-Regenrückhaltebecken getestet.
  4. Die Standorte sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, wobei der Rat der unter 1. genannten Fachleute bezüglich der Standortwahl eingeholt wird.

Ziel

ist es, möglichst zeitnah Erkenntnisse zu gewinnen, inwieweit solche Mini-Regenrückhaltebecken in Rheine ein Baustein der Klimawandelfolgenanpassung sein können. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sollen ggf. zahlreiche weitere solcher Becken folgen als ein Baustein Rheine möglichst zeitnah in eine sogenannte Schwammstadt zu transformieren.

Begründung

Zu 1.:   In den letzten Jahren wurde deutlich, dass auch Rheine nicht vom Klimawandel verschont wird. Extremwetterereignisse wie sommerliche Starkregen und längere Trockenzeiten häufen sich. Bisher wird das innerstädtisch auf versiegelte Flächen treffende Starkregenwasser in Regenrückhalte- oder -überlaufbecken geleitet, von wo aus es später über die Kanalisation allmählich in die Ems weitergeleitet wird. Dadurch geht der Stadt wertvolles Wasser, das in Trockenzeiten dringend gebraucht wird, verloren. Es ist also von außerordentlichem öffentlichem Interesse, dass Rheine im Sinne einer Klimafolgenanpassung möglichst zeitnah in eine Schwammstadt – eine solche Stadt saugt auch Starkregenwasser wie ein Schwamm auf, so dass dieses Wasser anschließend der innerstädtischen Vegetation zur Verfügung steht – transformiert wird. Die geforderten Mini-Regenrückhaltebecken an den neu zu pflanzenden Bäumen sind ein Bestandteil dieser zukünftigen Schwammstadt Rheine. Sie entlasten die Kanalisation, verringern das Risiko von Überschwemmungen und unterstützen die Bäume bei ihrer kühlenden Funktion während heißer Dürreperioden; es ergeben sich Einsparungen bei der künstlichen Bewässerung. Entsprechend können auf Dauer durch die Mini-Regenrückhaltebecken Klimawandelfolgekosten vermieden werden.

Zu 2.:   Da der Klimawandel bereits stattfindet und in Rheine schon vermehrte Starkregenereignisse und lange Dürrezeiten zu registrieren sind, ist keine Zeit zu verlieren.

Zu 3.:   Diese Anzahl ist erforderlich, um an ausreichend vielen, verschiedenen Standorten evtl. unterschiedliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Zu 4.:   Somit können Erkenntnisse gewonnen werden, welche Standorte sich eher eignen bzw. unter welchen Rahmenbedingungen ein Standort weniger geeignet ist.

Hintergrund

Verwiesen sei auf das Forschungsprojekt BeGrüKlim in Kooperation der Fachhochschule Münster (Prof. Dr. Helmut Grüning, Experte für Wasserversorgung und Entwässerungstechnik) mit der Gemeinde Nottuln und der Humberg GmbH. Nähere Informationen sind unter folgendem Link zu finden: https://www.bi-medien.de/artikel-40441-ub-forschungsprojekt-begrueklim.bi .

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